Schulfahrt nach Ypern (Belgien) im Rahmen des Erasmus Plus-Projekts der Friesenschule 2.0
Unter dem Titel „S.A.F.E. – Schule als Friedensstifter für Europa“ nutzte die Europaschule Friesenschule erneut die Gelegenheit, das wegen Covid ausgesetzte Erasmus-Plus-Projekt fortzusetzen. In diesem Jahr fuhren vierzehn FriesenschülerInnen und vier Lehrkräfte vom 28. April bis zum 02. Mai nach Ypern (West-Flandern) in Belgien. Gemeinsam mit SchülerInnen und Lehrkräften der Partnerschule „t’Saam“ aus Diksmuide (Belgien) und der Reepham Highschool aus England besuchten sie gemeinsam ehemalige Kriegsschauplätze rum um die Stadt Ypern, wo vor über 100 Jahren der Erste Weltkrieg stattfand und bis heute Spuren hinterlassen hat.
Dort besichtigten sie u.a. verschiedene Museen, verglichen unterschiedliche Schützengrabensysteme und besuchten Soldatengräber verschiedener am Ersten Weltkrieg teilnehmender Nationen. Auf jedem Friedhof gedachten die TeilnehmerInnen der gefallenen Soldaten mit Schweigeminuten und legten selbst verfasste Mahntexte nieder, um ihrer Trauer und ihrem Respekt Ausdruck zu verleihen. Einige der Gefallenen waren sogar jünger als die TeilnehmerInnen selbst.
Die TeilnehmerInnen zogen viele Vergleiche und Parallelen zu dem noch anhaltenden Konflikt in der Ukraine und erkannten sehr schnell: „ There is no glory in war!“ Daher war das Motto der Fahrt „Schule als Friedensstifter“ aktueller denn je.
Ein besonderer Höhepunkt der Fahrt war die aktive Teilnahme an der „Last Post Zeremonie“, die seit 1928 mit einigen Ausnahmen während der Nazi-Okkupation täglich am Menen Tor in Ypern stattfindet. Die SchülerInnen und Lehrkräfte aller Partnerschulen legten hierbei gemeinsam einen zuvor selbst gestalteten Gedenktext in den drei Projektsprachen nieder. Da das Menen Tor für das 100-jährige Jubiläum derzeit restauriert wird, fand die Zeremonie auf der Brücke zum Tor statt.
Neben dem Erleben der Grausamkeit des Krieges gab es auf der Fahrt aber auch viele fröhliche Augenblicke, die die TeilnehmerInnen nicht missen wollen. So spielten sie gemeinsam u.a. Fußball, Tischtennis und Schach, sangen und lachten zusammen und verbrachten insgesamt viel Zeit miteinander. Dadurch konnten Freundschaften zwischen den SchülerInnen aus den drei Partnerschulen entstehen und zahlreiche (Insta-) Kontakte wurden ausgetauscht. Das nächste Treffen wurde bereits für September 2023 geplant, wenn die belgischen SchülerInnen mit ihren Lehrkräften ihre Partnerschule in Leer besuchen möchten.
Weitere Treffen für das laufende Projekt können über eTwinning verfolgt werden.
Ohne die Fördergelder des Erasmus-Plus-Projekts wäre die Fahrt in dieser Form kaum möglich gewesen. Die deutschen Projektleiter Inayet Erdin und Martin Seibt sowie die belgischen Kollegen Natascha Coene und Bart Deferme haben sich bereits über mögliche Austauschtreffen in einem neuen Projekt mit weiteren Partnerschulen ausgetauscht und werden zeitnah davon berichten.
Text: Herr Erdin und Herr Seibt