Schokolade – geliebt von Groß und Klein und dabei teilweise so problematisch. Der Frage nach dem wieso der Problematik gingen die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Friesenschule Realschule Leer auf den Grund – und das mit allen Sinnen.
Als einzige Schülergruppe im Raum Norddeutschland trafen die Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Kinotour auf die Schokoladen-Expertin Charlotte Knull von fairafric. Wie kommt die Bohne vom Stamm in die Tafel und warum ist Schokolade auch ein problematisches Produkt, diese Fragen konnte die Expertin beantworten und dabei die Themenfelder Globalisierung und Klimaschutz am Beispiel der Kakaobohne deutlich machen und Einblicke in die Produktion von Schokolade geben – von der Pflanze zur Tafel auf dem Tisch.
Schokolade wird aus dem Rohstoff der Kakaobohne, die vor allem an der Elfenbeinküste und in Ghana wächst, hergestellt. Dabei werden weniger als 1% der Bohnen direkt vor Ort verarbeitet, sodass alle Erträge im europäischen und US-Amerikanischen Raum bleiben.
Bei seiner Reise durch Afrika wurden dem Gründer von fairafric diese Missstände deutlich und er machte seine Idee, die Wertschöpfungskette vor Ort zu halten, mit der Gründung einer eigenen Firma und Schokoladenfabrik in Ghana wahr. Die Produktion bleibt also vor Ort und schafft daher Arbeitsplätze und Fachwissen für die Bevölkerung von Ghana. Dies bietet neue Lebensperspektiven für die Ghanaer und macht ihnen so viel Mut, dass nun auch eigene Ideen entstehen.
Mit dem Film „Decolonize Chocolate“ konnten die Jugendlichen dann von ihrem Stuhl in der Friesenschule aus einen Blick hinter die Kulissen der Schokoladenproduktion werfen und visuell nach Ghana reisen, das Team der Ghanaer kennenlernen, darunter die Mitarbeiter Ansa, Amonsah, PM und Adepa und aus ihrem Mund von den Verbesserungen hören und diese auch sehen, Verbesserungen der Lebensstandards, Perspektiven und Gesundheit, aber auch von den Problemen, mit denen sie in der Produktion zu kämpfen haben: die Hindernisse auf dem Transportweg, die Wetterumstände oder auch den fehlenden Abwasseranschluss – Probleme, die uns in Deutschland so nicht begegnen und die am Ende mit dem Know-How der Ghanaer und Deutschen gelöst werden.
Dass die Schokolade fair, bio und klimaneutral ist, das schmeckten alle Schülerinnen und Schüler, die nicht scheu waren, auch neue Sorten auszuprobieren. Der Funke war übergesprungen – spätestens bei der Kreation der eigenen Sorten. Charlotte Knull konnte mit neuen Anregungen zurück nach München fahren: Schokolade mit Rosinen, mit Erdnuss-Crunch oder warum nicht mit Chashew?
Nähere Informationen zu fairafric können auf der Homepage des jungen Start-Ups erhalten werden: https://fairafric.com/de/.